Arbeiten aus dem Atelier

6. - 8. September 2013

Villa Wessel
Gartenstraße 31, 58636 Iserlohn

Villa Wessel
Magische Zeichen aus einer „Plastik-Welt“

Iserlohner Kreisanzeiger vom 6.9.2013
Iserlohn, 5.9.2013, Ulrich Steden

Iserlohn. Nicole Eisenberg stellt an diesem Wochenende ihre Arbeiten in der Villa Wessel aus. Eröffnung ist am Freitag, 6. September, um 19 Uhr.

Magischen Zeichen gleich sind die kleinen Formen, die die Fantasie des Betrachters anregen. Als „anregend und unerschöpflich“ bezeichnet die Iserlohner Künstlerin Nicole Eisenberg, die 1939 in Paris geboren wurde und seit 1985 in Iserlohn lebt, diese zeichenhaften Elemente in ihren kleinformatigen Arbeiten, die an diesem Wochenende innerhalb der Ausstellung „Arbeiten aus dem Atelier“ in der Villa Wessel zu sehen sind.

„Arbeiten aus dem Atelier“ ist hier in doppeltem Sinne zu verstehen. Denn viele der ausgestellten Arbeiten sind noch in dem Atelier im Garten der Villa Wessel entstanden, in dem sie lange gearbeitet hat. Doch auch danach hat sich Nicole Eisenberg weiterhin künstlerisch betätigt. „Ich habe noch jede Menge Kunst, die ich zeigen könnte“, verrät sie im Gespräch mit der Heimatzeitung.

Nicole Eisenberg

Nicole Eisenberg zeigt ihre Arbeiten in der Villa Wessel. Foto: Michael May

Chinesische Kunst

Dabei zeigt die Ausstellung in der Villa Wessel einen sehr guten Einblick in das Oeuvre der Künstlerin. 1955 begann sie mit dem Studium in Paris. Ganz wesentlichen Einfluss auf ihre weitere Entwicklung hat dabei sicher der Besuch der Akademie „d’art ancien chinois” (1960 bis 64). Denn die alte chinesische Kunst wird ihr zur bestimmenden Inspirationsquelle. Danach folgt noch eine Ausbildung an der Kunstakademie München, wo sie die Meisterklasse von Prof. Jean Deyrolle besucht.

Landschaften mit ihren Horizonten, Wolken-Formationen und der darin liegenden Kraft werden lange Zeit zum bestimmenden Thema der weit-gereisten Nicole Eisenberg. Sie lebt und arbeitet bis 1999 in Lyon, Göttingen, Buenos Aires, Iserlohn, Cordoba, Paris und München. Ihr Werk ist geprägt von einer souveränen Unabhängigkeit von jeglichen Strömungen und Stilrichtungen. Davon zeugen auch ihre Stelen, die aus Acryl, Lack Metallspänen und Holz gefertigt, und eine ganz andere Oberflächenstruktur aufweisen, als viele ihrer anderen, ebenfalls in Mischtechniken erstellten Arbeiten. So verbindet sie Alufolien mit behandeltem Papier.

In letzter Zeit hat Nicole Eisenberg ein ganz neues Material entdeckt. Schnipsel, in allen Größen und Formen, die sie aus Plastiktüten ausschneidet. In ihrer Elastizität entwickeln sie eine ganz eigene Formensprache und -vielfalt. Mal erinnern sie an alte Höhlenzeichnungen, wie man sie in Frankreich und Spanien gefunden hat. Dann erwecken sie Assoziationen an ägyptische Hieroglyphen oder chinesische Schriftzeichen. „Ich habe die Farbe für mich entdeckt“, erklärt Nicole Eisenberg ihren zarten Einsatz von roten oder blauen Elementen, die sie in ihrer Technik aus Cellophanen und Zeichnung dezent hinzusetzt. „Ich zeichne die Form, die ich sehe“, erklärt sie ihre Arbeitsweise, die zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führen kann. „Für mich haben diese Piktogramme eine ganz eigene Geschichte“, verrät Nicole Eisenberg mit einem leichten Schmunzeln. Es sei die Transparenz, das Arbeiten mit neuen Materialien, die sie interessiere, führt sie weiter aus.

Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, 6. September, um 19 Uhr in der Villa Wessel. Am Samstag und Sonntag ist sie jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die Künstlerin wird während der Ausstellung anwesend sein, und auch Fragen beantworten.

Zum Originalartikel im IKZ









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